Liebe Partner, Freunde und alle, die sich für die Ukraine engagieren,
im Folgenden finden Sie einen Bericht über unsere Aktivitäten im Zeitraum von Januar bis Juni 2025.
Dank Ihrer großzügigen Unterstützung konnten wir das Leid vieler Menschen in der Ukraine ein wenig lindern. Wir arbeiten dabei mit unseren vertrauenswürdigen und uns persönlich bekannten Partnerorganisationen zusammen, die größtenteils von Freiwilligen betrieben werden. Besonders wichtig ist uns, dass die Unterstützung den Schwächsten in der Gesellschaft zugutekommt, d. h. Kindern und sehr alten Menschen.
Die Angriffe durch die russische Armee auf Ortschaften und damit zivile Ziele werden immer erbarmungsloser. Die Not der Menschen immer größer. Jeden Tag töten und verstümmeln russische Raketen und Drohnen, zerstören Familien, machen Menschen obdach- und mittellos. Putin legt es darauf an, das Land zu erobern – und was er nicht erobern kann, zu zerstören.
16.000 Euro – Wohltätigkeitsorganisation Corporation M, Odesa
Adresse: Rischeljevskaya St. 33, Odesa
Website: https://monstrov.org
Leiterinnen: Kateryna Nozhevnikova, Oksana Weinbrand
Die Wohltätigkeitsorganisation Corporation M ist in Odesa sehr bekannt und geschätzt. Sie hat bereits zu Beginn des russischen Angriffskrieges Unterstützung von der BdH erhalten, um Lebensmittel und Hygieneartikel für bedürftige Einwohner von Odesa zu kaufen. Odesa und Umgebung werden nach wie vor fast täglich von Russland mit Drohnen und/oder Marschflugkörpern angegriffen.
Diesmal war es unser Ziel, Familien in Odesa zu helfen, in denen Kinder mit körperlichen und geistigen Einschränkungen leben, sowie alleinlebenden älteren Menschen. Konkret erhielten 438 Familien Lebensmittel, Kinderkleidung und Hygieneartikel, darunter 68 Mütter, die Kinder aufziehen oder betreuen. 94 hochbetagte Personen erhielten sanitäre Güter.
(Fotos: Oxana Weinbrand)







10.000 Euro – Wohltätigkeitsorganisation „Bez sumniwu“ (Ohne Zweifel)
Adresse: Charkiw, Balakirew Str. 46/6
Direktorin: Maryna Worontzowa
Unsere langjährige Partnerin, die Wohltätigkeitsstiftung „Ohne Zweifel“, die sich aus Freiwilligen zusammensetzt, hilft der Zivilbevölkerung in den schwer umkämpften Gebieten der Regionen Charkiw und Donezk.
Mit den Geldern wurde ein Pflegeheim in Charkiw unterstützt (Anschaffung medizinischer Betten), und materielle Hilfe für die Vertriebenen aus Kupjansk, einer besonders umkämpften Stadt bereitgestellt.
Fotos: Maryna Worontzowa










10.000 Euro – Regionales Kinderkrankenhaus Tschernihiw (Zentrum für Ausbildung und Ressourcen)
Adresse: 16 Pirogova str. 16 Tschernihiw, 14005
Direktorin: Natalya Hryzun
Dieses Kinderkrankenhaus hat bereits früher unsere Unterstützung erhalten. Diesmal wurde das Geld für den Kauf medizinischer Übungspuppen verwendet. Diese Puppen werden dringend gebraucht, um Nachwuchsärzte zu trainieren, v.a. mit Blick auf kriegsbedingte Verletzungen. Mit den Puppen werden z.B. grundlegende Reanimationsverfahren bei Kindern einstudiert, ebenso das Stillen von starken Blutungen.
Fotos: Natalya Hryzun






15.000 Euro – Bombenschutz für die Schule
„Impulse“ №161, Charkiw
Adresse: Velozavods’ka Str.35, Charkiw, 61000
Direktorin: Oxana Kolesnykowa
Am 18. April veröffentlichten wir einen Spendenaufruf für die Ausstattung eines Mehrzweckbunkers im Lyzeum. Dank Ihrer Großzügigkeit und raschen Reaktion konnten wir 10.035 Euro sammeln.
Die Schule ist in Charkiw bekannt: Viele ihrer Schülerinnen und Schüler sind Preisträger internationaler Wettbewerbe in Mathematik und Physik. Vor der vollständigen Invasion hatte die Schule 932 Schüler, heute sind es 888. Sie bleibt ein Vorbild für die Schulbildung in der Stadt und der Region.
Der Krieg hat die Schule jedoch auch zu einem Zentrum für andere Aktivitäten gemacht, die nichts mit der Bildung zu tun haben: Essenzubereitung für die örtlichen Krankenhäuser (für 1500-2000 Menschen täglich), der Keller wird als Schwangerenzentrum genutzt, die Schüler und ihre Eltern weben Tarnnetze, erhalten eine Ausbildung in Minen- und Raketensicherheit. Der Keller selbst ist ein Zufluchtsort für Bürger und Schüler während der täglichen Luftangriffe. Leider wissen die Kinder bereits aus eigener Erfahrung, dass Raketen wie die C-300 maximal 60 Sekunden brauchen, um die Stadt zu treffen.
Die Schule liegt im Zentrum des ständigen Bombardements und wenn die russischen Truppen die Stadt angreifen, wird ihr Keller zu einem Zufluchtsort für Hunderte von Menschen. In diesem Schutzraum können etwa 300 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden.
Aufgrund der intensiven Nutzung des 1000 Quadratmeter großen Untergeschosses ist es sehr wichtig, diesen wie einen richtigen Luftschutzkeller umzurüsten (Belüftung, Heizung, Wasserversorgung, Toiletten, Klassenzimmer und Schlafräume). Die dafür notwendigen Bauarbeiten sind teuer, voraussichtlich 60.000 Euro. Mit Ihren Spenden konnte ein wichtiger Beitrag für dieses wichtige Projekt geleistet werden.
Fotos: Oksana Kolesnykowa




15.000 Euro – Vaad of Ukraine. Verband der jüdischen Organisationen und Gemeinden der Ukraine
Adresse: Volosska st. 8/5, 04070, Kyiv
Website: https://www.vaadua.org/content/association-jewish-organizations-and-communities-vaad
Direktor: Herr Yosyf Zissels, Mitglied des Aufsichtsrates der Ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsförderation. Während der Sowjetzeit war er Mitglied der Dissidenten- und Menschenrechtsbewegung. 1991 gründete er den Verband der jüdischen Organisationen und Gemeinden der Ukraine (Vaad Ukraine). Seit der russischen Großinvasion hat der Vaad Ukraine seinen Schwerpunkt auf die Unterstützung von jüdischen und nichtjüdischen Kriegsopfern verlagert.
Das Programm „Recovery during the War“ konzentriert sich auf die psychologische Unterstützung von Frauen und Kindern mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Insbesondere Familien, die einen oder mehrere Angehörige verloren haben, sich in den besetzten Gebieten aufhielten oder in belagerten Städten Bombardierungen erleben mussten, sowie Frauen, die sich in russischer Gefangenschaft befanden.
Für die traumatisierten Frauen und Kinder hat Vaad Ukraine ein Programm zur psychologischen Unterstützung und Stabilisierung im Ferienort Slawske in den Karpaten aufgestellt. Qualifizierte Psychologen arbeiten mit den Projektteilnehmern in Gruppen-, Einzel- und Familienberatungssitzungen. Kern des Programms sind Schulungs- und Rehabilitationskurse, die jeweils drei Wochen intensiver Arbeit für 40-70 Frauen und Kinder umfassen.
Seit März 2023 beschäftigt sich das Hauptprojekt des Programms ausschließlich mit Teilnehmern mit schwerem Stresssymptomen. Im Rahmen des Programms wurde ein Dienst mit 13 professionellen Psychiatern eingerichtet, die Teilnehmer diagnostizieren, die Konsultationen online und wenn möglich offline durchführen und die erforderlichen Medikamente verschreiben.
Seit ihrer Einführung wurden 186 Beratungen in Anspruch genommen. Das Programm hat auch den Kauf von Medikamenten finanziert.
Mit Ihren Spenden finanzierte Vaad Ukraine die Kosten dieses Programms sowie ein mehrwöchiges psychologisches Intensivbetreuungsprogramm für 12 Familien, die schwere Traumatisierungen erfahren haben.
Fotos: Yosyf Zissels









8.000 Euro – Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischer Konzentrationslager
Adresse: Londonska Str 4a, Kyjiw, 02000
Vorsitzende: Dr. Borys Sabarko
Dr. Borys Sabarko, 90, ist ebenfalls einer unserer langjährigen und hochgeschätzten Partner. Als Überlebender des Holocaust hat er sein Leben der Katastrophe des jüdischen Volkes während des Zweiten Weltkriegs gewidmet. Borys Sabarko ist Autor zahlreicher Bücher, die Zeugnisse von Holocaust-Opfern in der Ukraine sammeln. Er ist seit vielen Jahren der Vorsitzende der Vereinigung und ist Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Die Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischer Konzentrationslager unterstützt weiterhin Holocaust-Opfer in der Ukraine. Dank Ihrer Hilfe konnten wir der Organisation helfen, dringend benötigte Medikamente für 60 größtenteils hochbetagte Menschen aus Kyjiw und Cherson zu beschaffen. Diese Hilfe ist besonders wichtig, da viele an chronischen Krankheiten leiden und unbedingt regelmäßig Medikamente einnehmen müssen.
Fotos: Petro Kamenew





Wir möchten allen, die uns in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben und weiterhin unterstützen, unseren tiefen Dank aussprechen! So können wir gemeinsam einen kleinen Beitrag dazu leisten, das unermessliche Leid in der Ukraine zu lindern. Wir sehnen ein Ende dieses mörderischen Krieges herbei und fürchten den Gedanken, dass ein Teil der mutigen Ukrainerinnen und Ukrainer in Unfreiheit zurückgelassen wird.
So grüßen wir Sie mit einem bangen Blick auf die kommenden Wochen.
Ihre Brücke der Hoffnung