Die Brücke der Hoffnung und das LibMod-Team berichten:

Der Krieg dauert nun schon mehr als ein Jahr.

Das menschliche Leid, die Zerstörung und das damit verbundene unendliche Leid gehen weiter. Im März letzten Jahres starteten wir eine Spendenkampagne, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Vom 1. September 2022 bis zum 1. März 2023 konnten wir dank Ihrer Unterstützung 193.162,30 Euro sammeln.

In unserem dritten Bericht möchten wir Ihnen abermals zeigen, wem diese Mittel zugute kamen. Auch in Zukunft werden wir uns weiterhin für die Menschen in Not in der Ukraine einsetzen. Der Bedarf ist fast unendlich, aber wir können trotzdem helfen, Leid zu mindern. Wir, die Brücke der Hoffnung und das LibMod Team, möchten uns bei Ihnen für Ihren Beitrag bedanken. Bleiben Sie uns gewogen – wir sind den Menschen in der Ukraine sehr nah.

30.000 Euro für die Entbindungsabteilung des kommunalen Krankenhauses in Wilnjansk, Region Saporischschja

Adresse: 70002 м. Vilnyansk, Gnarowsky-Gasse, 6
Chefarzt: Oleg Iwaschtschenko

Die Nachricht von dieser Tragödie ging um die Welt: Eine Entbindungsstation in der Stadt Vilnyansk in der Region Saporischschja wurde Ziel eines russischen Angriffs. Am 23. November wurde die Station von zwei russischen C300-Raketen getroffen und zerstört. Ein zwei Tage altes Baby wurde getötet, und ein Gynäkologe wurde schwer verletzt.

Säuglingsbegräbnis nach russischen Raketenangriff auf die Entbindungsstation Wilnjansk in der Region Saporischschja

Vor dem Krieg bot das Krankenhaus eine breite Palette von Dienstleistungen für Neugeborene, Babys und schwangere Frauen an. Leider ist es nicht möglich, das Leben des getöteten Kindes zurückzuholen. Aber es ist möglich, die Folgen der Raketeneinschläge zu überwinden, die Trümmer zu beseitigen und die Station wieder zu eröffnen.

Brücke der Hoffnung spendete 30.000 Euro für den Wiederaufbau der Entbindungsstation. In seinem Dankschreiben schreibt der Chefarzt, dass mit dem zur Verfügung gestellten Geld die folgenden medizinischen Geräte und Dinge angeschafft wurden:

  • zwei Neugeborenengeräte für die Phototherapie NO AF Ledb Bilirubinometer MDJ20b
  • Laborabzug
  • Schirmlampen (zur Feststellung zahlreicher Augenkrankheiten)
  • Hysteroskop (Gerät zur Diagnose intrauteriner Pathologie, diagnostische Hysteroskopie und für chirurgische Eingriffe)
  • Linoleum für Bodenbeläge.

Abbildungen: Multidisziplinäres Krankenhaus in Wilnjansk (Gebiet Saporischschja).
oben vor und unten nach dem Angriff

Multidisziplinäres Krankenhaus in Wilnjansk (Gebiet Saporischschja) vor und nach dem Angriff

 

10.000 Euro für die gemeinnützige Organisation
„Feine Nasen“, Krankenhausclowns in Charkiw

Projekt der Stiftung für psychologische Forschung in Charkiw
Adresse: 5 Dmitrievskaya St., Charkiw, Ukraine
Projektleiterin: Tetiana Grida
Auf Facebook: https://www.facebook.com/fayni.nosy.kharkiv

Nach Beginn der Invasion im Februar 2022 hatte die russische Armee sich auf das Gebiet Charkiw konzentriert und Teile der Region besetzt. Im September 2022 konnte die ukrainische Armee mehr als 200 Dörfer und Städte in der Region befreien. Aufgrund ihrer Nähe zur russischen Grenze sind diese Siedlungen jedoch ständigem Beschuss ausgesetzt. Deshalb wurde ein großer Teil der Bevölkerung evakuiert.

Für Kinder ist die Kriegserfahrung besonders hart; ein Leben unter Besatzung, Bombardierungen, der Verlust von Angehörigen, Heimat und dem sozialen Umfeld.

Die Organisation Feine Nasen existiert seit neun Jahren und kümmert sich um Kinder, die krank oder besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Sie besteht aus sechs Mitarbeiterinnen – professionellen Kinderpsychologinnen, die die Ausbildung zum Krankenhausclown haben. Die Organisation wurde von der italienischen Clownschule Soccorso Clown lizenziert und arbeitet auch mit der internationalen Organisation der Krankenhausclowns Clown Doctors – Red Noses International zusammen. Zusammen mit den ukrainischen Clowns arbeitet ehrenamtlich ein Zauberer aus Frankreich, Vincent Cailly.

Die Clowns von Feine Nasen traten vom 11.01.2023 bis zum 16.01.2023 mit 10 Vorstellungen in zwei Kinderkrankenhäusern in Charkiw (Nr. 16 und Nr. 5) sowie in 8 Wohnheimen in Charkiw auf, in denen vertriebene Kinder leben. Die Aufführung dauert eine Stunde und basiert auf einem Skript mit mehr als 20 Tricks und verschiedenen lustigen Übungen. Weitere Vorstellungen sind geplant.

Außerdem organisieren die Clowns Online-Treffen mit krebskranken und behinderten Kindern, die in Krankenhäusern der anderen Regionen der Ukraine und in EU-Ländern behandelt werden. Für krebskranke Kinder übernehmen die Clowns eine besondere Vormundschaft und kümmern sich um sie.

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„Feine Nasen“, Krankenhausclowns in Charkiw

30.000 Euro für die Freiwilligeninitiative
„Hell’s Kitchen“ in Сharkiw

Direktor: Yegor Goroshko
Auf Facebook: https://www.facebook.com/pekelna.kuhnya.kharkiv/

Dem Team gehören etwa fünfzig Freiwillige mit unterschiedlichen Berufen (Psychologen, Designer, Künstler, Mechaniker, Fahrer) an, das humanitäre Hilfe im Gebiet Charkiw leistet. Besonders seit dem gezielten Beschuss der kritischen Infrastruktur ist die Arbeit der Initiative unschätzbar. Die Freiwilligen reisen in entfernte Gebiete und verrichten ihre Arbeit mit dem ständigen Risiko von Raketen- und Artilleriebeschuss.

In der Zeit von Dezember 2022 bis Februar 2023 hat Hell’s Kitchen:

  • mehr als 22.000 Patienten in sieben Krankenhäusern in Charkiw mit Mahlzeiten und Lebensmitteln versorgt;

Mahlzeiten für Charkiv

  • ältere Menschen und Menschen Behinderungen sowie alleinerziehende Mütter mit Kindern, etwa 425 Personen mit Lebensmitteln und Hygienepaketen unterstützt;

Senior mit Hilfspaket

  • Bewohner eines Wohnheims für Sehbehinderte mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Medikamenten und Geld für die Nutzung von Mobiltelefonen unterstützt;
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  • ein Pflegeheim aus der Stadt Wowtschansk, die von der russischen Seite ständig unter Beschuss steht, nach Charkiw und Zmijew evakuiert.

  • Generatoren in Deutschland für Kindergärten in der Region Dnipro angeschafft.

Generator für Kita in Dnipro

  • ein soziales Unternehmen gegründet – eine Bäckerei im Dorf Wilcha, nahe der Grenze zu Russland. Die Bäckerei versorgt nun verschiedene Dörfer mit Brot zum Selbstkostenpreis und bereitet täglich bis zu 1.500 Mahlzeiten zu.

Bäckerei in Wilcha

  • die Produktion von Öfen zum Heizen von Räumen in den vom Krieg betroffenen Regionen organisiert. Im Dezember und Januar wurden 12 Öfen in die Gebiete Slowjansk und Kostjantyniwka (Donezkgebiet) geliefert; 5 Öfen nach Cherson und weitere 5 Öfen waren in das Gebiet von Bachmut.

Öfen

  • das zentrale Stadtkrankenhaus in Chuhuiv (größte medizinische Einrichtung im Gebiet zwischen der Frontlinie nach Kupyansk und Charkiw) mit Lebensmitteln unterstützt (ca. 500 kg Getreide, 900 kg Gemüse und 100 kg Tomatenmark).
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  • 50 Binnenvertriebene in den Regionen Charkiw und Sumy mit warmer Kleidung für Kinder und Erwachsene versorgt.

Kleidung

30.000 Euro für die Hilfsorganisation
„Plich o plich
“ („Schulter am Schulter“)

Adresse: Marazliivska Str.16, Odesa
Direktor: Oleh Mykhailyk
Homepage: https://plich-o-plich.org.ua/

Wir kennen Oleg Mykhailyk, einen Antikorruptionsaktivisten aus Odesa seit fünf Jahren. Er hat für Unbestechlichkeit einen hohen Preis bezahlt, als mafiöse Kräfte ihn angriffen, weil er ihre Kreise störte. Schon im Jahr 2018 gründete er die Stiftung Schulter an Schulter. Ziel der Stiftung ist es, den Opfern des Kriegs humanitäre Hilfe zu leisten. Seit der Befreiung von Cherson evakuiert das Team von der Stiftung Zivilbevölkerung aus den frontnahen Gebieten und bemüht sich, sie in sichere Zonen zu bringen.

Die Organisation bringt die Menschen in andere Gebiete (u. a. nach Odesa), kümmert sich um die Aufnahme und versorgt sie mit allem Notwendigen: Lebensmittel, warme Kleidung, Hygieneartikel, Spielzeug für Kinder, Medikamente und Telefonkarten. Darüber hinaus sind die Mitarbeiter der Stiftung ständig mit humanitären Hilfspaketen für die Bevölkerung im Gebiet Cherson unterwegs.

Hier die Zahlen der evakuierten Menschen 2022:
April: 97
Mai: 1.498
Juni: 965
Juli: 357
August: 166
September: 250

10.000 Euro für die öffentliche Einrichtung
„Informations- und Bildungszentrum AXIS“

Adresse: Nekrasova-Straße 25, Winnyzja,
Direkrtorin: Frau Switlana Dubina
Auf Facebook: https://www.facebook.com/volonterstvo.by.axis

Die Organisation wurde im Jahr 2012 gegründet. Sie setzt sich besonders für Frauenrechte und den Schutz benachteiligter Menschen ein. Seit Beginn der Invasion liegt ein besonderer Fokus auf Binnenvertriebenen. Heute hat sie 18 Mitarbeiterinnen, hauptsächlich Psychologinnen, aber auch Freiwillige.

Seit Beginn des Krieges haben rund 5.000 Frauen (einzelne Vertriebene, Opfer von Besatzungsgewalt) im Zentrum Unterstützung erhalten. Derzeit sind etwa 500 Frauen an konkreten Projekten beteiligt.

Seit Februar 2022 arbeitet die Organisation eng mit Frauen zusammen, die gezwungen waren, aus den Kriegsgebieten nach Winnyzja zu ziehen. Konkret:

  • Finanzielle, medizinische und soziale Unterstützung für Frauen und Menschen, die durch den Krieg die Wohnung verloren haben.
  • Informations- und Beratungstreffen für Binnenvertriebene in der Region Winnyzja. Sie sollen lernen, wie man sich selbst in Zeiten hoher Belastung helfen kann. Dazu gehört die psychologische Unterstützung online und offline.
  • Schulungen und Workshops mit Müttern und Kindern im Ferienzentrum auf dem Lande bei Winnyzja im Dezember und Januar. Kinder und Erwachsene konnten sich dort vom Albtraum des Krieges erholen.
  • Organisation von Seminaren, vor allem zu wirtschaftlichen Möglichkeiten für vom Krieg betroffene Frauen. Besonders bei den Seminaren zur Unternehmensgründung (gemeinsam mit Kollegen aus der Republik Kosovo) wurden bereits positive Ergebnisse erzielt. So hat z.B. ein Binnenvertriebener aus der Region Charkiw einen Zuschuss für die Gründung eines Unternehmens zur Herstellung von Lernspielen für Kinder aus umweltfreundlichen Materialien erhalten.

Kinder malen