Die Brücke der Hoffnung berichtet:
Zwischen dem 1. März und dem 31. Mai 2023 hat die Brücke der Hoffnung (BdH) 5.735,34 Euro von Ihnen erhalten. Wir sind Ihnen allen unendlich dankbar und tun alles dafür, dass Ihre Spenden bei den Menschen in der Ukraine ankommen, die es am meisten brauchen. Wir möchten uns bei Ihnen für Ihre wichtige Unterstützung bedanken!
Diesem Bericht können Sie entnehmen, welche Projekte wir im obengenannten Zeitraum unterstützt haben. Falls Sie sich auch über die frühere Projektförderung informieren möchten, so finden Sie die Berichte hier: https://brueckederhoffnung.de/verwendung
49.000 Euro – Wohltätigkeitorganisation „Schulter am Schulter“ (Plich-o-plich)
Adresse: Marazliivska Str.16, Odesa
Homepage: https://plich-o-plich.org.ua/
Direktor: Herr Oleh Mykhailyk
In der Nacht zum 6. Juni 2023 sprengten die russischen Besatzer mutwillig das Wasserkraftwerk Kachowka in die Luft im Wissen, dass dies eine humanitäre und ökologische Katastrophe herbeiführen würde. Infolge der Zerstörung des riesigen Staudamms in der Region Cherson wurden 14 Siedlungen mit rund 16.000 Einwohnern am rechten Dnjepr-Ufer und 14 Siedlungen mit rund 22.000 Einwohnern am linken, von Russland besetzten Ufer überflutet. Durch die Überschwemmungen kamen mindestens 52 Menschen ums Leben.
Bereits am 26. Juni begaben sich unsere langjährigen Partner der Wohltätigkeitsorganisation „Schulter an Schulter“ in das Katastrophengebiet, um Menschen und Tiere zu retten. Die Evakuierung dauerte mehr als drei Wochen. Über 1500 Personen und mehr als dreihundert Katzen und Hunde konnten sie so evakuieren.
Unsere Partnerorganisation brachte die Menschen nach Odesa und Vororte und sorgte für ihre Unterbringung in Wohnheimen und freien Aufnahmezentren für Flüchtlinge. Für die Tiere konnten sie ein Gelände für den Bau eines Tierheims außerhalb von Odesa finden.
Darüber hinaus versorgten die Freiwilligen die im Katastrophengebiet verbliebenen Anwohner mit Trinkwasser, Medikamenten und Hygieneartikeln. Viele Menschen hatten alles verloren, so dass ein dringender Bedarf an grundlegenden Dingen bestand. Neben den Opfern der Katastrophe wurden auch Menschen, die wegen des ständigen Artillerie- und Raketenbeschusses aus der Region Cherson nach Odesa gezogen waren und um Hilfe gebeten hatten, unterstützt. Heute leben in Odesa etwa 70.000 Vertriebene.
20.000 Euro – Wohltätigkeitsorganisation Corporation M Odesa
Adresse: Rischeljevskaya St. 33, Odesa
Website: https://monstrov.org
Leiterin: Frau Kateryna Nozhevnikova
Die Wohltätigkeitsorganisation Corporation M ist in Odesa sehr bekannt und geschätzt. Sie hatte bereits zu Beginn des russischen Angriffskrieges Unterstützung von der BdH (30 000 Euro) erhalten, um Lebensmittel und Hygieneartikel für bedürftige Einwohner von Odesa zu kaufen. Odesa und Umgebung werden nach wie vor fast täglich von Russland mit Drohnen und/oder Marschflugkörpern angegriffen.
Im Frühling 2023 gab es in Odesa ungefähr 200 Familien mit Kindern mit körperlichen oder geistigen Behinderungenund etwa fünftausend ältere Menschen mit ähnlichen gesundheitlichen Problemen. Diese Menschen sind besonders schutzbedürftig. Mit Hilfe Ihrer Spenden konnte die Corporation M Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikelkaufen und an diese besonders gefährdeten Personen verteilen.
10.000 Euro – für das Bildungszentrum „Tolerspace“
Adresse: 9 Novikova-Pryboia St., 04075, Kyiv
Homepage: https://www.tolerspace.org.ua/index.html
Methodische Berater:
Frau Anna Lenchovska, Direktorin, Pädagogin und Psychologin
Herr Myroslav Grinberg, Pädagoge und Psychologe, arbeitet seit 2000 als Pädagoge, Gruppenleiter und Psychologe in Projekten für Kinder und Jugendliche (Camps, Seminare, Schulungen).
Der russische Angriffskrieg verursacht massive Traumata in der ukrainischen Gesellschaft, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Tolerspase konzentriert sich auf die Unterstützung von Schülern und Lehrern und Kinderngemischter Sozialgruppen (Binnenvertriebene und Kinder aus der Aufnahmegemeinschaft). Dabei geht es auch um die Ausbildung von Lehrern, die Kinder mit psychologischen Traumata unterrichten.
Das Zentrum führt mit 181 Lehrern und etwa 3700 Schülern u.a. folgende Aktivitäten durch:
1) Psychologische Sitzungen mit Kindern, die während des Krieges ein Elternteil oder mehrere Familienmitglieder verloren haben;
2) Durchführung regelmäßiger Online-Treffen mit Jugendlichen (in der Ukraine und mit denjenigen, die ins Auslandevakuiert wurden);
3) Ausarbeitung von Unterrichtsmaterialien, Präsenz- und Online-Unterricht;
Mit Hilfe der BdH organisierte Tolerspace: a) sechs methodische Konsultationen mit Lehrern und Psychologen, die mit kindlichen Kriegsopfern arbeiteten (vom 21. März bis 9. April 2023); b) Kommunikationstrainings für vom Krieg betroffene Jugendliche in Brovary (kleine Stadt in der Nähe Kyivs): insgesamt sieben Sitzungen mit 18-28 Personenim Alter: 14-17 Jahre); c) sieben Sitzungen einer psychologischen Online-Gruppe für Teenager, viele davon waren ins Ausland evakuiert. Ziel der Kurse war es, die sozialen Beziehungen der Jugendlichen zu fördern, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und Brücken zwischen denen, die gegangen sind und denen, die geblieben sind zu bauen.
10.000 Euro – Vaad of Ukraine,
Association of Jewish Organizations and Communities of Ukraine
Adresse: Volosska st. 8/5, 04070, Kyiv
Website: https://www.vaadua.org/content/association-jewish-organizations-and-communities-vaad
Direktor: Herr Yosyf Zissels – Mitglied des Aufsichtsrates der Ukrainischen Helsinki-Menschenrechtsunion. Während der Sowjetzeit war er Mitglied der Dissidenten- und Menschenrechtsbewegung. 1991 organisierte er den Verband der jüdischen Organisationen und Gemeinden der Ukraine (Vaad Ukraine). Seit der russischen Großinvasion hat der Vaad Ukraine seinen Schwerpunkt auf die Unterstützung von jüdischen und nichtjüdischen Kriegsopfern verlagert.
Das Programm “Recovery during the War” konzentriert sich auf die psychologische Unterstützung von Frauen und Kindern mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Insbesondere Familien, die einen oder mehrere Angehörige verloren haben, sich in den besetzten Gebieten aufhielten oder sich in belagerten Städten Bombardierungen erleben mussten sowie Frauen, die sich in russischer Gefangenschaft befanden.
Das Programm ist zusammen von Vaad Ukraine und Freiwilligen bei der Evakuierung von Familien aus den Kriegsgebieten erarbeitet worden.
Für die traumatisierten Frauen und Kinder hat Vaad Ukraine ein Programm zur psychologischen Unterstützung und Stabilisierung im Ferienort Slawske in den Karpaten aufgestellt. Qualifizierte Psychologen arbeiten mit den Projektteilnehmern in Gruppen-, Einzel- und Familienberatungssitzungen. Kern des Programms sind Schulungs- und Rehabilitationskurse, die jeweils drei Wochen intensiver Arbeit für 40-70 Frauen und Kinder umfassen.
Im Rahmen des Programms haben sich bereits 518 Frauen und 622 Kinder (490 Familien) einer Rehabilitation unterzogen. Daran beteiligt waren u.a. 216 Psychologen, 27 Projektleiter sowie Lehrer.
Mehr als 3.000 Familien, die vom Krieg besonders betroffen sind, darunter etwa 7.000 Frauen und Kinder, haben sich an Vaad Ukraine mit der Bitte um Unterstützung gewandt. Es wird Jahre dauern, bis diesen Menschen geholfen werden kann. Daher sind die Mittel der BdH von großer Bedeutung.
14.000 Euro – Jugendagentur für die Förderung der Roma-Kultur ARKA
Adresse:Podgornaya Str. 14, Krementshuk, 39600
Facebook https://www.facebook.com/profile.php?id=100010150999600
Leiter: Herr Volodymyr Yakovenko
Die Jugendagentur für die Förderung der Roma-Kultur ARKA setzt sich seit 2018 für die Roma in der Ukraine ein. Sie unterstützt sie regelmäßig mit materieller Hilfe aus den Spenden, wobei im Fokus vor allem Holocaust-Opfer stehen.
Seit der russischen Invasion hilft die Organisation Roma, deren häufig ohnehin schon prekäre Situation sich weiter verschärft hat.
Dank Ihrer Hilfe konnte vielen Roma in Not geholfen werden: Unterstützung erhielten 50 kinderreiche Familien und ältere Menschen. Die Hilfe beträgt etwa 200 Euro pro Kopf. Sie ermöglichte den Kauf von Lebensmitteln und Hygieneartikeln, Medikamenten und Heizmaterial.