Jeden Tag wird Charkiw mit russischen Raketen und Drohnen angegriffen. Nach dem Luftalarm bleiben den Menschen meist nur 40 Sekunden, um sich in Kellern und Schutzräumen in Sicherheit zu bringen.

Der Schutzraum der Schule 161 in Charkiw ist für 120 Personen ausgelegt, oft suchen dort jedoch bis zu 250 Menschen Zuflucht – vor allem Jugendlichen und Menschen mit kleinen Kindern. Wenn der Strom über mehrere Tage ausfällt, müssen sie auch dort übernachten.

Wir benötigen Spenden um diesen Zufluchtsort mit Generatoren, mobilen Ladestationen, Koch- und Sitzgelegenheiten auszustatten. Die vielen Kinder, die stundenlang in dem Schutzraum ausharren müssen, freuen sich über Spielzeug, das sie von dem Schrecken der Bomben und Raketen ablenkt.

Die Schule 161 ist einer der zentralen Orte in Charkiw, an denen sich die Menschen auch bei großflächigen Stromausfällen mit dem Nötigsten versorgen können. Hier wird täglich Essen für sozial benachteiligte Menschen und verschiedene medizinische Einrichtungen zubereitet.

Die neue Welle der russischen Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur, die im März 2024 begonnen hat, ist zerstörerischer denn je. Solch präzise und gezielte Angriffe auf die Energieversorgung hat es seit Beginn der großen Invasion nicht gegeben.

Die Angriffe konzentrieren sich auf Charkiw, Dnipro und Odesa. In Charkiw fiel der Strom komplett aus. Jegliche Energieinfrastruktur zur Versorgung der Stadt wurde zerstört. Aktuell ist die Stromversorgung durch Weiterleitung aus anderen Regionen zwar teilweise wiederhergestellt, es gibt jedoch häufig Stromausfälle.

Weitaus dramatischer sieht es bei der Wärmeversorgung aus. Das Ausmaß der Zerstörungen ist so groß, dass die Infrastruktur bis zur nächsten Heizperiode wahrscheinlich nicht wieder funktionstüchtig sein wird. In dieser Situation fordern wir die europäische Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf, die Ukraine massiv zu unterstützen. Wir als Brücke der Hoffnung wollen einen Beitrag leisten – und zwar da, wo die groß angelegte Hilfe nicht ankommt, wir aber direkt und unkompliziert etwas bewirken können.

Schule 161, Charkiw
Seit Herbst 2022 führt Russland gezielte, großangelegte und systematische Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur durch. Die Menschen in der Ukraine sind nach diesen Angriffen manchmal tagelang ohne Strom und Heizung. Um die Bevölkerung in solchen Zeiten zu unterstützen, wurden in der Ukraine so genannte „Punkte der Unbesiegbarkeit (Пункти Незламності)” eingerichtet – so auch die Schule 161. Hier bekommen die Menschen Trinkwasser und warme Getränke, können sich aufwärmen und ihre Handys aufladen – und sind während des Schreckens der russischen Angriffe nicht allein.

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