Spendenaufruf für die Opfer der Überschwemmung

Man kann sich den dramatischen Bildern vom Bruch des Kachowka-Staudammes nicht entziehen. Freunde aus Odesa haben uns erste Videos der Schwarzmeerküste in Odesa geschickt, einem Gebiet, das weit von der Mündung des Dnipro entfernt liegt: Das Ufer ist viele Meter breit verstopft mit angeschwemmten Bäumen, Unrat und sicherlich auch Minen, die weggeschwemmt wurden. Es ist der schiere Albtraum.

Odesa ist der Ort, mit dem wir am stärksten verbunden sind und viele der vor den Fluten fliehenden Menschen werden nach Odesa gebracht. Wir haben Freunde dort, die schon in den vergangenen Monaten Menschen aus Cherson evakuiert und ihnen in Odesa eine Heimstatt gegeben haben. 

Unser Freund und Partner Oleh Mykhaylyk von der Initiative „Schulter an Schulter“ ist in Cherson. Er schildert uns seine Eindrücke: Häuser, Möbel, Tierkadaver und sogar Leichen treiben im Wasser. Mehrere Friedhöfe wurden vom Wasser weggeschwemmt, im Wasser treiben Särge. Die sanitäre und hygienische Situation verschlechtert sich zusehends. Viele Freiwillige und Vereine engagieren sich für die Rettung von Menschen und Tieren. 

GRUNDMEDIKAMENTE, LEBENSMITTEL, TRINKWASSER

Benötigt werden: Grundmedikamente, Lebensmittel, Trinkwasser in Flaschen. Gebraucht werden auch Käfige und Tierfutter. Viele Ukrainer sind bereit Haustiere aufzunehmen, die gerettet wurden. Wir wissen aus Kyiv, dass dort zurückgelassene Tiere adoptiert werden und vielen Menschen helfen, die ungeheuerlichen seelischen Belastungen durchzustehen.

BRÜCKE DER HOFFNUNG

Wir haben neben unserer politischen Arbeit als LibMod seit der zweiten großen russischen Angriffswelle versucht, als „Brücke der Hoffnung“ auch materiell ein wenig zu helfen. Wenn auch weit entfernt von den hunderten Millionen, die die Ukraine immer wieder braucht, konnten wir doch kleine Initiativen unterstützen, die wir persönlich kennen. Wir haben Fenster in Kindergärten eingesetzt, Suppenküchen versorgt, Verteilzentren von Lebensmitteln unterstützt, die sogar in den besetzten Gebieten wirken konnten und den jüdischen Gemeinden um Josef Zissels geholfen, ihre Zentren für posttraumatische Betreuung offen zu halten.

Spendenbereitschaft folgt immer gewissen Zyklen: Nach den ersten Katastrophennachrichten ist die Bereitschaft groß, dann flaut sie ab. Das ist nur allzu menschlich, denn es gibt nicht nur einen Krisenherd auf der Welt. 

Dennoch treten wir noch einmal – oder wieder – an Sie heran. Wir wollen zeigen, dass wir nicht abgestumpft sind gegenüber den Albträumen, die den Menschen in der Ukraine immer und immer von Neuem widerfahren. Wir bitten Sie deshalb, über das Konto der Brücke der Hoffnung noch einmal mitzuhelfen. 

Sie finden auf unserer Webseite zahlreiche Bilder und Berichte, wohin Ihre Spenden gegangen sind. Es ist jedoch letztlich nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. 

Die wirkungsvollste Linderung der Not wäre es, wenn das ukrainische Militär so erfolgreich sein kann, dass es den Krieg für sich entscheiden und Russland zwingen kann, seine Truppen zurückzuziehen.